Ramsau 2015

* ein Spiel mit wei?er Watte- eine Woche in, ?ber und zwischen den Wolken*

10.-18. Oktober 2015

Hallo liebe Leute,

ich m?chte euch gern Bericht erstatten ?ber die Geschehnisse w?hrend der diesj?hrigen Fahrt nach Ramsau. Wer mich noch nicht kennt: ich bin der kleine unsichtbare Beobachter. Ich habe mich heimlich mit in das Trainingslager geschlichen, um das Treiben der 12k?pfigen Skizunftgruppe in den sch?nen Bergen am Dachstein f?r euch einmal ganz objektiv unter die Lupe zu nehmen:

In diesem Jahr kam eine ganz junge Gruppe zustande. Die Kleinen vom letzten Jahr wurden zu den Gro?en und dazu kamen 4 kleine, quirlige Neulinge. Die J?ngsten waren 9 Jahre, die ?ltesten 14. Es dauerte nicht lange, da hatte jeder in der Gemeinschaft seinen Platz gefunden: bei genauem Hinsehen konnte man einen B?r, einen mittelgro?en scheinheiligen Gnom, eine Oma, einen Kn?llch, einen Vergesslichen, einen In-sich-hinein-lachenden und einen zerstreuten Mathematikprofessor entdecken. Die meisten dieser Charaktere wurden bei der hei?gef?rchteten Videoanalyse definiert. Denn eigentlich war die Gruppe ja zum Skifahren hier. Und das kam dieses Mal auch wirklich nicht zu kurz. Jeden Tag gab es zwei Trainingseinheiten auf dem Gletscher. Vormittags stand Techniktraining auf dem Programm, nachmittags Ausdauer. Vor allem das Techniktraining schien bittern?tig zu sein, wenn man den verzweifelten Blick der Trainer am ersten Tag bemerkt hat. Aber am Ende des Tages sah das Gestolper schon viel besser aus. Und am Ende der Woche mussten sich unsere blauen Jacken gar nicht mehr ganz so sehr verstecken, neben der ganzen Weltelite. Das komplette deutsche Biathlonteam trafen wir t?glich in der Loipe und den Franzosen schauten wir beim Sprinten zu und versuchten ihre Technik zu kopieren.
Die Mittagspause konnten wir diesmal nur einmal ganz entspannt drau?en in der Sonne im Strandkorb verbringen. Sonst schwappten immer wieder Wolken und kalter Wind ?ber den Gletscher. Oder es schneite und wir sahen gar nichts. Um so gr??er war die Freude, wenn wir mit der Seilbahn aus den Wolken heraus in die Sonne fuhren und uns ?ber dem Wattemeer tummeln konnten.
Unten an der H?tte ging es sp?ter immer noch zum Auslaufen. ?Die Trainer begannen mit gem?tlichen Runden, um die Kinder nicht zu ?berfordern. Aber gerade die Kleinen waren einfach nicht m?de zu kriegen. Ihre Batterien schienen sich immer wieder von selbst aufzuladen. Sogar nach der gef?rchteten Rennrunde hoch zur S?dwandh?tte, sprangen sie abends noch laut lachend durch die H?tte. Die Trainer dagegen waren so fertig, dass sie w?hrenddessen am Tisch einschliefen. Die waren ja auch rund um die Uhr im Einsatz, um die Meute zu Besch?ftigen, zusammenzuhalten und mit Essen zu versorgen. Und schlecht gehen lassen haben sie es sich nicht- von Quarkkeulchen ?ber Gem?sepfanne bis Lasagne war alles dabei. Und Kuchen gab es dank der flei?igen Eltern auch gerade genug. Nur der Abwasch schien jeden Tag l?nger zu dauern. So wie sich die Kinder dabei Zeit lie?en, h?tte man fast zu dem Schluss kommen k?nnen, es mache ihnen gro?en Spa?.
Wenn man aus dem Keller unten gute ?sterreichische Musik hinauf t?nen h?rte, wusste man ? es werden wieder Ski pr?pariert. Die Preisfrage nach dem richtigen Wachs f?r den n?chsten Tag, konnte man nicht beantworten ? es war wie Lotto spielen, denn jeden Tag waren die Bedingungen wieder anders. Wenn geklistert wurde, standen wir am n?chsten Tag oben im Schneesturm. Aber die anderen Langl?ufer beneideten uns immerhin beim Berghochlaufen um unsere guten ?Dresdner Stollen?.
Wenn abends noch Zeit blieb, wurde eifrig gelogen ? beim L?genmax spielen. Nur am vorletzten Tag bekamen wir einen Schreck, als w?hrend des Abendbrots pl?tzlich 10 cm Neuschnee gefallen waren und die Autos nicht mehr den steilen Berg hoch zur Stra?e schafften. Dann ging auch noch ein Reifen kaputt und das Chaos war perfekt. Half nur, abwarten und beten, dass der Schnee wieder wegtaut. Dieser Wunsch wurde erh?rt und auch das Rad haben wir hoch professionell selbst gewechselt.

Zum Gl?ck gab es in der Mitte der Woche einen Ruhetag, an dem alle endlich einmal ausschlafen durften. Sp?ter ging es in die Therme Amad?. Die Kinder waren begeistert von den gro?en Rutschen. Vor allem zum Abtauchen in die Loopingrutsche musste man sich ?berwinden. Und wie es sich dann anf?hlt, den h?chsten Punkt im Looping nicht zu erreichen und in der Rutsche festzustecken, davon kann auch jemand ein Lied singen. Ansonsten wurde ausf?hrlichst im Bad getollt, getaucht,? gegen die Fluten gek?mpft und dabei die unterschiedlichsten Muskelbereiche des K?rpers trainiert.

 

Die Zeit scheint schneller zu vergehen in den Bergen, denn schon war die Woche wieder rum. Beim letzten Training auf dem Gletscher wurden alle Spiele durchgespielt, die man auf Skiern so spielen kann. Von Brennball ?ber Tippball bis Steh Geh. Doch vor allem die Staffeln waren irgendwie der? Br?ller. Und als die Trainer die ganze Zeit am Rand ?ber die Ausf?hrung ihrer lustigen Ideen lachten, beschlossen die Kinder den Spie? jetzt aber noch mal gr?ndlich umzudrehen. So mussten auch die Trainer gegeneinander antreten ? mit gefesselten Beinen springen, und skaten mit Liegest?tzen.

Am Abend wurden die 24 paar Ski und St?cke wieder in den einen einzigen Dachkoffer eingeschichtet (eine theoretisch und praktische Meisterleistung) und dank einem grandios schnellen Start in den Morgen, wurde halb 10 der gro?e alten Schl?ssel herum gedreht und wir dachten uns: Adios, vielen Dank f?r die sch?ne Zeit und bis zum n?chsten Mal liebe Stoffnh?tte!