Ramsau 2018 – Trainingslager mal ganz anders

„Ich habe schon jedes Wetter in Ramsau erlebt!“ So die Versprechung von Bernd vor der Abreise. Pustekuchen!

Eigentlich führte all die letzten 27 Jahre der Weg der skiverrückten Trainingsgruppe am frühen Morgen auf den Dachstein zum Skitraining. Jedoch nicht dieses Jahr – 2018 ist alles anders. Nur die „obligatorische“ Wanderung zur Südwandhütte am Ankunftstag sowie der Speiseplan waren die altbekannten & bewährten Ereignisse der diesjährigen „Skifahrt“.

Weit & breit ist kein Schnee in Sicht stattdessen prophezeit der Wetterbericht blauen Himmel, Sonnenschein bei sommerlichen 20°. Hmm…was nun? Lange Gesichter bei den Kids & Trainern, die mit großer Vorfreude Skifahren wollten.

Doch der Ratlosigkeit weichten rasch „kreative“ Ideen für alternative sportliche Aktivitäten zum Auspowern.

Schließlich begeisterten sich 14 Kinder & Jugendliche für das beliebte & legendäre Trainingslager am Dachstein – so viel, wie noch nie! Begleitet wurden sie von Bernd & Caro.

Die Ski blieben sogleich daheim stattdessen standen hartes Lauftraining, straffe Wanderungen, bergige Radtouren und Rollski – Techniktraining auf dem Programm. Die sportliche Krönung der Erschöpfung fanden alle im Erklimmen der Talstation der Dachstein- Gletscherbahn auf Rollski. Dabei reizte jeder seine sportlichen Grenzen aus. So suchten die „Größeren“ gar zweimal die Challenge auf der Passstraße von der Mautstation auf 1.200m zur Talstation der Dachsteinbahn auf 1.700m.

Da am ersten Tag das Wetter noch nicht das Versprochene war, motivierten wir uns zum Lauftraining mit Crossfit Übungen. Danach stöhnten die Ersten über spürbare Muskeln in Gesäß und Oberschenkel. Die anschließende Wanderung sollte diese wieder lockern. Bei schönem Wetter gestartet, eröffneten sich währenddessen die Regenwolken und tauchten uns in dicke Nebelschwaden, die uns in unserem zielstrebigen Weg beirrten. So wurde aus einer geplanten 2h Wanderung eine unwillige & anstrengende 4h Wanderung im Regen. Zum Glück wartete eine 35° warme Hütte auf uns.

Am Montag folgte Techniktraining im Skistadion mit anschließenden Kraftübungen. Bei musikalischer Umrahmung & Motivation striezten wir uns mit Kniebeuge & Sit ups zum Song „Bring Sally up- Bring Sally down“, was zu einem gemeinschaftlichen „Zähne zusammen beißen“ führte.

Das nächste Novum und Highlight folgte am Dienstag & Mittwoch: Mountainbike Touren mit E- Bike. Die Annahme diese würden demnach entspannt & locker werden entkräfteten wir sogleich mit entsprechenden Kilometern & Höhenmetern. Zudem führten uns Irrungen & Wirrungen in der Wegführung zu plötzlichen Umwegen & Bergen, wobei die Höhenmeter zur Hütte die letzten Kraftreserven kosteten. So verbuchten wir jeweils an beiden Tagen über 50km auf dem Tacho.

Auch nach 2 straffen Trainingseinheiten am Tag fand die „Meute“ keine endgültige Erschöpfung, sondern powerte sich bis in die Dunkelheit bei Spielen wie „Doppeltes E“ oder „Catcher the Flag“ aus.

Viele fleißige Hände waren anschließend beim Küchendienst gefragt. Der ein oder andere fand im Kochen seine Professur hingegen ein anderer eher dem stillen Genuss frönte und dies mit kräftigen Nachschlägen & anschließender Bettruhe aufzeigte.

Eigentlich war man der Meinung, dass die Teilnehmer der Geschichten der Gebrüder Grimm entwachsen sind – ein Irrtum – wie uns der Märchenweg zum Rittisberg offenbarte, den wir am Donnerstag unseren Ruhetag bewanderten.  Die veranschlagte Wanderzeit zum Gipfel war mit 75min laut Schilder ausgewiesen. Wir brauchten über 2h bis zum Gipfel, denn wir mussten die Bremer Stadtmusikanten nachahmen, auf der Hexen- Hütte eine Foto Session mimen und uns allesamt im Fliegenpilz verstecken.

Warum einen Hochseilgarten besuchen, wenn doch ein „einfacher“ Spielplatz auf dem Rittisberg die Herzen von „Groß & Klein“ begeistert? Den krönenden Abschluss fand der Ruhetag auf der Sommerrodelbahn. Kreischen, Quieken & Bauchkribbeln lösten die rasanten Talfahrten aus.

Da das Techniktraining auf Skiroller noch nicht wirklich effektiv & ausreichend erschien, stand am Freitagvormittag Skating Technik im Programm. Leider fanden wir kein ansprechendes Übungsareal also mussten entlegene Straßen als Übungsplatz dienen. Bis wir eine nette Begegnung mit der Polizei hatten, die uns freundlich darauf hinwiesen, dass das Befahren öffentlicher Straßen mit Skirollern nicht gestattet ist. Ein nettes Augenzwinkern & ein unschuldiges Lächeln der Kids befreiten uns von einer Strafzahlung. Also dann eben wieder Passstraße bis zum „Umfallen“ schließlich gingen wir am folgenden Tag ins Schwimmbad, um die müden Muskeln zu regenerieren bevor wir am Sonntag leider die Heimreise antreten müssen.

„Also solch Wetter mit purem Sonnenschein und eine Trainingswoche komplett ohne Skifahren habe ich noch nie erlebt. Aber schön war´s nur eben anders!“ So die Quintessenz von Bernd nach einer Woche Ramsau einmal anders!

Der Abschied vom Dachstein fiel wie jedes Jahr sehr schwer doch mit der Gewissheit nächstes Jahr kommen wir wieder und dann aber bitte wieder mit Schnee!!!!

(c) Carolin Aepfler

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